Nachdem sie als Kind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, glaubt Allison nicht mehr daran, dass irgendetwas im Leben von Dauer ist. Sie verbringt ihre Zeit am College zurückgezogen und meidet den Kontakt zu anderen. Das ändert sich, als sie zufällig Teil eines sozialen Experiments wird: 180 Sekunden soll sie Augenkontakt mit einem Fremden halten. Doch weder sie noch Esben, der Social-Media-Star, der ihr gegenübersitzt, rechnen damit, dass dies ihr Leben für immer verändert ...

Nachdem mich der Klappentext wirklich angesprochen hat, habe ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut. Es klang super interessant und vor allen anders!

Der Einstieg ins Buch gefiel mir auch sehr gut, auch die Hauptprotagonistin Allison, mit der ich mich an manchen Stellen wirklich gut identifizieren konnte. Ihr fällt es aufgrund ihrer Vergangenheit schwer anderen Menschen zu vertrauen und sie mag es nicht gerne unter Menschen sein und zieht sich lieber zurück. 

Dann kam das Experiment selbst und ab da wurde es für mich sehr schwer. Mein Hauptproblem, welches sich über das gesamte Buch hindurchzieht, war wie unrealistisch der Verlauf der Geschichte war. 

Zunächst war Esben meiner Meinung nach zu fehlerlos. Ich mochte ihn sehr gerne aber er hatte keinerlei Ecken und Kanten. Normlerweise durchleben Charaktere eine Entwicklung im Laufe des Buchs, bei Esben gab es nicht wirklich eine, weil er von Anfang an als  optimistisch und fast schon perfekt dargestellt wurde. Auch das war mir zu unrealistisch. 

Außerdem trifft dies auch auf die Entwicklung von Allison zu. Wie ich bereits erzählt hatte, fällt es Allison schwer anderen zu vertrauen und sie ist was ich mal als "socially awkward" bezeichen würde. Aber sobald sie Esben trifft, ist das alles wie verflogen und von den einen auf den anderen Moment kann sie ihm vertrauen und lässt sich auf das alles ein. Das war für mich nicht ganz nachzuvollziehen. 

Mir ging das insgesamt zwischen den beiden viel zu schnell. Sie kennen sich eigentlich kaum, sie führen kein wirklich intensiveres Gespräch und stellen trotzdem fest wie unglaublich verliebt sie sind. Das wirkte nicht so authentisch. 

Zuletzt empfand ich die Geschichte inhaltlich auch sehr vorhersehbar. Ich hatte den "Plot Twist" schon in der Mitte vermutet und leider hatte sich dieser auch bestätigt. Vielleicht war der "Teaser", der den Twist eigentlich versteckt ankündigen sollte, doch zu offensichtlich. 

Insgesamt gefiel mir die Idee hinter der Geschichte wirklich sehr gut und die Charaktere mochte ich an sich auch sehr gerne. Nur verlief das alles zu schnell und unrealistisch. 

Ich gebe 2,5-3/5 ★ 

Vielen Dank an den Lyx Verlag für das Rezensionsexemplar!